Die Menschen befassen sich schon sehr lange Zeit mit dem Puls und dessen Bedeutung. Die Analyse des Pulsschlages ist in verschiedenen traditionellen Medizinsystemen ein wichtiger Zugang um einen Aufschluss über den aktuellen Zustand eines Patienten zu erlangen und wird zur Diagnose diverser Krankheitsbilder eingesetzt. Somit besteht bereits seit Jahrhunderten das Wissen, um die Wichtigkeit der Veränderlichkeit des Herzschlages. Dies ist heutzutage auch wissenschaftlich über die Herzratenvariabilitätsmessung messbar.
Das vegetative, autonom arbeitende Nervensystem steuert unsere unwillkürlich ablaufenden Funktionen wie die Tätigkeit des Herzens, der Lunge, den Verdauungsorganen und regelt unser Verhalten im Bezug auf Entspannung und Aktivität. Um da ein Gleichgewicht zu erreichen, ist das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus von grosser Bedeutung.
Die Herzratenvariabilität beschreibt die, sich verändernden Abständen zwischen zwei Herzschlägen. Der Abstand zwischen zwei Schlägen wird definiert als die Zeit zwischen dem Beginn zweier Kontraktionen der Herzkammern. Diese Kontraktion wird im EKG (Elektrokardiogramm) als R-Zacke aufgezeichnet. Da der Herzrhythmus über den Sinusknoten vom vegetativen Nervensystem beeinflusst wird, sagt eine Herzratenvariabilitätsmessung viel über das Zusammenspiel von Sympathikus (Anstrengung, Leistung, Stress) und Parasympathikus (Entspannung, Regeneration) aus.
Der Sympathikus hat die Hauptfunktion, aktive Vorgänge zu steuern. Diejenigen werden gerne als «fight and flight» Mechanismen bezeichnet. Der Sympathikus versetzt den Körper in eine erhöhte Handlungsbereitschaft so nimmt zum Beispiel die Konzentration zu, der Blutzuckerspiegel steigt an um eine schnelle Energiebereitstellung zu gewährleisten, die Muskelspannung steigt, der Herzschlag wird beschleunigt und die Energiereserven werden verbraucht. Alles Körperfunktionen die wir unter Stress vermehrt benötigen.
Der Parasympathikus ist für die Erholung und Regeneration zuständig. In dieser Phase wird die Verdauung aktiv, die Energiereserven sowie das Immunsystem werden aufgebaut, der Körper entgiftet und der Blutdruck sowie der Blutzucker werden gesenkt.
Somit erkennt man in einer Herzratenvariabilitätsmessung die Regulationsfähigkeit eines Menschen, die energetischen Ressourcen und inwiefern ein Mensch, resp. sein Körper unter Stress steht.
HRV als Diagnostik – für wen?
- Stress, Erschöpfung, Burn-out
- Ängste
- Verdauungsstörungen
- Hoher Blutdruck
- Schlafstörungen
- Chronische, erschöpfende Krankheitsverläufe
- Stimmungsschwankungen, Depressionen,
- …und vieles mehr
Mit einer grossen Variabilität erreichen Sie eine bessere (Selbst-) Heilung ihrer Symptome, ein gutes Erholungspotential sowie eine bessere Anpassungsfähigkeit an Veränderungen.